Interview im Kitz-Magazin (Aug/Sept)

In der Aug/Sept-Ausgabe des Kitz-Magazins ist ein Interview mit uns erschienen. Das Thema „Mut machen und Potenziale fördern“ zeigt, in welchen Bereichen Kinder- und Jugendcoaching unterstützen kann.

Hier der komplette Artikel:

KINDER- UND JUGENDCOACHING

Mut machen und Potenziale fördern.

Walther Bruckschen

Walther Bruckschen

Oliver Mewald

Ute Preisig

Sabine Schwarz

Im Coaching geht es vor allem darum, mit den Kindern und Jugendlichen Lösungen zu finden, statt Probleme zu wälzen – was konkret wird dabei gemacht?

Walther Bruckschen: Coaching heißt für uns wohlwollende Begleitung. Es geht immer darum, das Kind oder den Jugendlichen in seinem Selbstbewusstsein zu stärken. Die sogenannte Selbstwirksamkeit ist hier ein zentrales Thema: Der Jugendliche erfährt dabei, dass er selbst Regisseur seines eigenen Lebens ist. Frei nach dem Sprichwort „Jeder ist seines Glückes Schmied“, helfen wir ihm – insbesondere im Potenzialcoaching – dabei, herauszufinden, was ihm wichtig ist, was seine Werte sind, welche Ziele er sich stecken will. Und wir zeigen ihm durch gezieltes Nachfragen auf, welche Kompetenzen er dafür hat und wie er diese optimal einsetzen kann.

Vor allem die schulischen Leistungen sind oft ein Grund, nach Hilfe zu suchen. Was geht beim Lerncoaching über die reine Nachhilfe hinaus?

Oliver Mewald: Im Lerncoaching gehen wir auf die aktuelle Schulsituation und das bisherige Lernverhalten der Schüler ein. Wir geben ihnen Tipps zur Verbesserung ihrer Lernorganisation und zum besseren Umgang mit dem „stressigen“ Thema Schule in der Familie. Außerdem erfahren die Schüler, wie sie selbständiger, schneller und nachhaltiger lernen können. Hier geht es um gehirn-gerechte Techniken und Methoden, also Lernen wie es das Gehirn am besten kann, damit der Schüler sein ganzes Potenzial nutzen und erfolgreich sein kann.

Und was kann helfen, wenn ein Schüler unter Prüfungsangst leidet?

Sabine Schwarz: Zunächst einmal muss man feststellen, dass jeder vor einer schriftlichen oder mündlichen Prüfung Lampenfieber hat. Selbst Schauspieler mit Berufserfahrung haben Angst sich zu blamieren. Ein gewisses Maß an Nervosität ist sogar hilfreich und notwendig, damit wir eine Prüfung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Prüfungsangst wird dann schädlich, wenn sie so stark ist, dass sie uns mental und körperlich beeinflusst und dieser Stress sich negativ auf die Prüfungsvorbereitung, die Prüfungssituation und die Konzentration auswirkt. Typische Symptome sind beispielsweise Herzklopfen, Schwitzen oder Bauchschmerzen. Im Coaching helfen wir mit Mentaltraining und Entspannungsübungen. Hier wird das Kind in seinen positiven Gedanken gestärkt und wir zeigen ihm, wie die angstauslösenden Gedanken zu hilfreichen werden können. Und wie es sich seine Stärken und Erfolge bewusster machen kann.

Wann ist ein Coaching für die ganze Familie sinnvoll?

Oliver Mewald: Familiencoaching kann helfen herauszufinden, welche Ursachen hinter Konflikten in der Familie stehen, z.B. wenn die Pubertät hohe Wellen schlägt oder alle Familienmitglieder unter dem Schulstress leiden. Hier lassen wir auch Bausteine und Übungen aus der Gewaltfreien Kommunikation einfließen. Ziel eines Coachings mit der ganzen Familie ist es, eine wertschätzende Verbindung zwischen allen Mitgliedern zu erreichen, bei der die Bedürfnisse aller gleich wichtig sind und gleichermaßen zufriedengestellt werden – und nicht das Verhalten der Kinder den Wünschen der Eltern anzupassen oder deren Willen durch Machtausübung durchzusetzen. Der veränderte Umgang miteinander ist dann spürbar geprägt von mehr Selbstverantwortung und Gleichwertigkeit, was zu einer besseren Beziehungsqualität führt.

Was hat sich bei der Schul- und Studienorientierung sowie Berufsfindung in den letzten Jahren verändert?

Ute Preisig: Heute wird sich innerhalb der Familie viel intensiver mit dem Thema Schule und der künftigen Berufswahl auseinandergesetzt. Das Angebot für Schulabgänger ist sehr viel breiter geworden. Die Angst oder Sorge, nicht gleich das Passende zu finden, ist groß. Durch Coaching und fundierte Orientierungsgespräche mit Jugendlichen sowie vor allem den detaillierten Persönlichkeitstest key4you können wir in kurzer Zeit Wünsche und klare Ziele definieren. key4you ist ein gut geeignetes Tool, um Stärken und Veranlagungen im persönlichen Feld, aber auch im zukünftigen beruflichen Umfeld, herauszuarbeiten. Der Jugendliche lernt sich so besser einzuschätzen und erhält ein realistisches Bild seines Potenzials. Eine weitere hilfreiche Methode ist anhand eines Motivationsrasters mit 24 Motivatoren (z.B. Status, Abwechslung, Verantwortung, Einfluss etc.) herauszufinden, was den Jugendlichen antreibt, auf welche Art und Weise er seine beruflichen Ziele erreichen will, welche Werte ihm wichtig sind und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit er zufrieden ist. Ein professionelles Jugendcoaching kann bei der Qual der Wahl zwischen Ausbildung oder Studium, Praktikum oder work & travel, einem Auslandsaufenthalt oder einem Au-pair-Jahr konkrete Entscheidungshilfe leisten.

Zu den Personen:

Ute Preisig, Sabine Schwarz, Oliver Mewald und Walther Bruckschen – Coaches bei der Initiative für Kinder- und Jugendcoaching in München.