Interview im Kitz-Magazin (Juni/Juli)

Walther Bruckschen

Walther Bruckschen

Oliver Mewald

In der aktuellen Ausgabe des Kitz-Magazins ist ein Interview mit uns erschienen. Unter der Überschrift „Lösungen finden statt Probleme wälzen“ erzählen Oliver Mewald und Walther Bruckschen, was genau unter Kinder- und Jugendcoaching zu verstehen ist und wie es Kindern und Jugendlichen helfen kann (Seite 64).

Der Artikel ist Start einer dreiteiligen Serie zum Thema Kinder- und Jugendcoaching – und unsere Initiative ist auch in der nächsten Ausgabe mit dabei.

Hier der komplette Artikel:

KINDER- UND JUGENDCOACHING

Lösungen finden, statt Probleme wälzen.

 

Coaching liegt im Trend – was genau ist darunter zu verstehen?

Oliver Mewald: Viele kennen den Begriff „Coach“ aus dem Sport, wo Trainer von Fußball-Mannschaften so genannt werden. Coaching von Kindern und Jugendlichen bedeutet, sie beim Finden von Lösungen zu begleiten – also eine Hilfe zur Selbsthilfe und eine sinnvolle Unterstützung, wenn es bei den Anforderungen in Schule, Familie und Freizeit mal hakt.

Walther Bruckschen: So grenzt sich Coaching auch klar von Nachhilfe auf der einen und Psychotherapie auf der anderen Seite ab – Coaching ist sehr positiv besetzt. Je älter der Coachee ist, desto eher ist der Coach auch Berater. Gerade in der Berufsorientierung macht er schon mal Vorschläge oder rückt idealistische Vorstellungen gerade.

Wie kann Coaching Kindern und Jugendlichen helfen?

Bruckschen: Allein die Tatsache, dass der Coach sie ernst nimmt und sich ihre Sorgen und Probleme anhört, bewirkt schon eine Stärkung des Selbstbewusstseins. Das ist ein wichtiger Baustein im Coaching von Kindern und Jugendlichen.

Mewald: Sie brauchen das Gefühl, die Veränderung für sich und nicht für andere zu wollen, daraus entsteht erst die Motivation, es auch wirklich zu schaffen. Im Coaching konzentrieren wir uns konsequent auf positive Lösungen, nicht auf Probleme. Dabei helfen wir den Kindern und Jugendlichen, den Blick auf ihre Stärken und Erfolge zu richten und fördern ihre Selbstverantwortung. Mit dieser Haltung gelingt es ihnen leichter, schlummernde Ressourcen zu aktivieren und die Probleme selbst zu meistern.
Bruckschen: Stichwort „Selbstwirksamkeit“ – nur wer realisiert, dass er sein Leben selbst gestaltet, kommt ins Tun, ist motiviert und schaut optimistisch in die Zukunft.

Warum kommen Kinder und Jugendliche zu einem Coach?

Bruckschen: Meist kommen nicht die Kinder oder Jugendlichen auf die Idee, sich coachen zu lassen, sondern ihre Eltern. Sie suchen nach Unterstützung für ihren Sprössling, sei es, weil es in der Schule mit den Noten nicht klappt, es Konflikte in der Familie gibt oder die schwierige Entscheidung ansteht: Wie geht es nach der Schule weiter?

Mewald: Gerade bei Schulproblemen kann Lerncoaching eine große Hilfe sein. Denn besser Lernen zu lernen kommt in der Schule leider oft zu kurz. Dabei können schon ein paar Techniken und Tipps zur Lernorganisation Wunder wirken.

Bruckschen: Während es beim Lerncoaching um „gehirngerechtes Lernen“ geht, erfährt man beim Potenzial- und beim Orientierungscoaching mehr über sich selbst. Denn wer weiß, was er wirklich will, der kann auch in die richtige Richtung marschieren.

Wie läuft ein Coaching ab, wie lange dauert und was kostet es?

Mewald: Zu Beginn klären wir ab, welche Veränderung sich ein Kind wünscht und welches Ziel das Coaching haben soll – sowohl mit den Eltern als auch mit den Kindern. Der Coach stellt Fragen, die den Coachee auf die richtige Fährte bringen – das kann nur gelingen, wenn es freiwillig stattfindet, ohne Drängen der Eltern, und von gegenseitigem Vertrauen zwischen Coach und Coachee geprägt ist.

Bruckschen: Nach der „Auftragsklärung“ wird gemeinsam besprochen, wie das Coaching-Programm aussehen soll. In Abhängigkeit vom Inhalt des Coachings liegen die Kosten für ein Einzelcoaching zwischen 65-100 Euro je Stunde, für ein Gruppencoaching zwischen 35-60 Euro je Stunde. Da die Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen werden, müssen diese privat bezahlt werden.